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Geopark Schieferland auf der Ziellinie

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©Martin Modes Foto vom Geopark-Infotag – im Gruppenfoto die Hauptakteure des Tages Bildarchiv LRA Saalfeld-Rudolstadt – Martin Modes Im Bild v.li.: Helene Hennig (GEOS), Peter Ebertsch (BM Tettau), Thomas Löffler (BM Steinbach), Charlotte Schönemann (IPU Erfurt), Landrat Marko Wolfram (Vors. Geopark Schieferland in Thüringen, Landrat Dr. Oliver Bär (Vors. Geopark Schieferland in Franken), weiterer Stellvertreter des Kronacher Landrates Bernd Steger, Andreas Gliesing (Geschäftsführer Geopark Schieferland in Thüringen), Anja Wunder (Geschäftsführung Geopark Schieferland in Franken), Dr. Andreas Peterek (Geschäftsführer Geopark Bayern-Böhmen), Timo Ehrhardt (BM Ludwigsstadt)

Akteure aus den fränkischen und thüringischen Landkreisen beraten in Lauenstein über die Weiterentwicklung des bundesländerübergreifenden Geoparks

Geopark Schieferland auf der Ziellinie zum Managementplan
Akteure aus den fränkischen und thüringischen Landkreisen beraten in Lauenstein über die Weiterentwicklung des bundesländerübergreifenden Geoparks

Saalfeld/Ludwigsstadt. Beim Geopark-Infotag am vergangenen Freitagnachmittag, 23. September, in Ludwigsstadt und Lauenstein diskutierten die Akteure aus den sechs beteiligten Landkreisen den bisherigen Stand zur Aufstellung des erforderlichen Managementplans, der bis zum Ende des Jahres bei der Förderstelle und zusammen mit einem Fortschrittsbericht bei der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung in Potsdam eingereicht werden muss. Dieser ist einerseits die Voraussetzung für eine künftige Re-Zertifizierung, andererseits die Handlungsgrundlage für die Arbeit im Geopark.

Zur Einstimmung auf die Arbeitssitzung hatten die Teilnehmer am Vormittag bei Exkursionen die Gelegenheit, die beiden wesentlichen Ludwigsstädter Elemente des Geoparks kennen zu lernen – das deutsche Schiefertafelmuseum und den Geopfad Eisenberg zum Schallersbruch. Einhellig war die Meinung der Teilnehmer, die der Tettauer Bürgermeister Peter Ebertsch und der Steinbacher Bürgermeister Thomas Löffler nach der Wanderung zum Schallersbruch verbunden mit einem großen Lob so ausdrückten: „Wir müssen die Schätze der Region noch besser bekannt machen!“

Bereits eingangs hatte der gastgebende Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt es als Aufgabe des Geoparks dargestellt, wie man mit diesen Schätzen der Region Menschen in die Mitte Deutschlands, in den Geopark, locken könne. Der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär und der Saalfeld-Rudolstädter Landrat Marko Wolfram – als Vorsitzende der beiden Geopark-Vereine in Franken und Thüringen – spannten den großen Bogen der Möglichkeiten, die sich im Geopark ergäben. „Die Region verändert sich und wir haben die Chance und die Aufgabe, den Menschen zu vermitteln, was wir hier schaffen können“, so Dr. Bär. Und Wolfram machte deutlich, „dass beispielsweise gut beschriebene Geotope und geführte Geowanderungen eine lehrreiche und schöne Ergänzung des reichen touristischen Angebotes der Region sind.“ Die Landräte dankten allen, die sich in den bisherigen Prozess eingebracht haben und sehe den Geopark auf einem guten Weg.

Charlotte Schönemann (IPU) und Helene Hennig (Jena Geos), Mitarbeiterinnen der Ingenieurbüros, die den Managementplan im Auftrag des Geoparks und in Zusammenarbeit mit Lenkungsgruppe und Fachbeirat erarbeiten, stellten den Stand der finalen Phase beim Managementplan vor. Das Leitbild des Geoparks soll vier Themen umfassen: Geotopschutz, Geo-Wirtschaft, Geo-Tourismus sowie Geo-Bildung. Eine Grundlage dafür ist Erstellung der Geodatenbank, die 107 Elemente in Thüringen und 249 in Franken umfasst. In der Bewertung werden davon 68 in Thüringen und 53 in Franken mit einem besonderen Charakter identifiziert, die als Fokus-Geotope besonders in den Mittelpunkt gestellt werden. Je fünf davon sollen als Ankerstandorte im Geopark ausgewiesen werden. Besonders die Vorzeigegeotope sollen in den Blick genommen werden. Es gehe darum, wirkungsstarke Leuchtturmprojekte, die auch die heimische Bevölkerung oft nicht kennt, gut mit Tafeln zu veranschaulichen und stärker medial zu bewerben.
Bei der Geo-Wirtschaft solle nicht nur bei Touristen, sondern auch bei den Menschen, die in der Region leben, ein Bewusstsein für die nachhaltige Nutzung der Ressourcen, für regionale Wert-schöpfung und Kreisläufe geschaffen werden.

In Geo-Tourismus sollen besondere „Outdoor-Höhepunkte“ ausgewiesen und die bisherigen Geo-pfade weiterentwickelt werden. Wettbewerbe könnten die Aufmerksamkeit von Medien auf einzelne Geotope lenken. Die Vernetzung der geologisch und montanhistorisch ausgerichteten musealen Einrichtungen soll einen Mehrwert für den Geopark und die beteiligten Partner zum Beispiel im gemeinsamen Marketing generieren.
Bei der Geo-Bildung kommt der Idee der „Geo-Schule“– analog zu den bereits bekannten Naturpark-Schulen –eine besondere Bedeutung zu. Hier könne es feste Kooperationen geben ebenso wie eine „Geobildung zum Mitnehmen“ – nämlich einen „Geokoffer zum Ausleihen“. Ehrenamtliche als Geoparkführer gilt es über Gemeinden oder die Volkshochschule zu gewinnen. Zur Ideen-Sammlung beim Geotopschutz fürs Leitbild gehören Geotop-Patenschaften.

Einen Erfahrungsbericht über den Weg eines Geoparks, der schon „etwas weiter“ ist, gab Dr. An-dreas Peterek, der Geschäftsführer des benachbarten Nationalen Geoparks Bayern-Böhmen. Seine Anregungen, so Oliver Bär, könnten auch für den hiesigen Geopark wesentlich sein. Dazu gehört eine Geschäftsstelle mit hauptamtlichem Personal einschließlich Geowissenschaftlern. Zu einer entsprechenden Außenwirkung gehöre auch eine dauerhafte institutionelle Förderung.

Dr. Peterek machte neugierig auf seinen Geopark, der nicht nur im Herzen Deutschlands, sondern auch im Herzen Europas liegt und aus dem Bayerischen Teil und zwei regionalen Teilen in Böhmen besteht – eine gute Voraussetzung für das Fließen europäischer Fördermittel. Einzigartig ist das Motto des Parks, das an Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ andockt: „Aufbruch ins Erdinnere“. „Das Wichtigste war es, bei uns Geoparkranger zu etablieren“, sagt er im Hinblick auf eine besondere Erfolgsgeschichte in seinem Geopark.
Ein bereits gemeinsames Projekt der beiden Naturparke Bayern-Böhmen und Schieferland, die Geo-Tour Alexander von Humboldt, die 2019 am Falkenstein zwischen Ludwigsstadt und Probstzella eröffnet wurde, könnte demnächst auch auf die thüringische Seite ausgeweitet werden, erläutert Andreas Gliesing, als Geschäftsführer des Thüringer Geoparkvereins derzeit einer der Hauptakteure im Geopark Schieferland.

Hintergrund
Der Geopark Schieferland war 2009 gegründet worden, Träger sind die drei Naturparke Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Naturpark Thüringer Wald, Naturpark Frankenwald. Der Geopark umfasst das Gebiet der drei Naturparke in den thüringischen Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Orla und Sonneberg sowie in den fränkischen Landkreisen Kulmbach, Kronach und Hof einschließlich der Gebiete der Landkreise, die nicht Teil der Naturparke sind.
IPU Erfurt, JENA GEOS und GEOCOM, sind die Planungsbüros mit sich ergänzenden Schwerpunk-ten, die den Managementplan im Auftrag des Geoparks Schieferland und in Zusammenarbeit mit Lenkungsgruppe und Fachbeirat erarbeiten.
 

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